Café Konditorei Ullmann

Die Café Konditorei Ullmann wirkt etwas veraltet, das lässt sich nicht leugnen. Wenn hier jedoch etwas Geld investiert würde, um alles etwas frischer aussehen zu lassen, läge großes Potenzial vor. Es bedarf keiner Umbauten, sondern lediglich einer Renovierung. Die Räumlichkeiten haben einen gewissen Charme und vermitteln das Gefühl, als wäre die Zeit stehen geblieben, im Vergleich zu heutigen Konditoreien. Man betritt das Lokal durch eine alte verglaste Holztür und steht direkt vor den Vitrinen, in denen rechts schön aussehendes Gebäck wie Salzstangerl und Co. präsentiert wird. Direkt vor einem befinden sich Mehlspeisen, die nicht so starke Kühlung benötigen wie Sacher, Indianer, Pralinen, Linzer, usw. Die letzte Kühlung enthält eher cremige Speisen. Die Torten, die während meines Besuchs dort waren, hätten sie sich sparen können. Die Glasur war so angetrocknet, dass sie sich schon gewölbt hatte und der Fruchtkern hatte sich zusammengezogen, wodurch eine Luftkammer in der Torte entstand. Verglichen mit den Torten, die ich gesehen habe, war es enttäuschend. Kardinalschnitten und Cremeschnitten hatten jedoch eine ansehnliche Portion.

Das Mobiliar ist klassisch, mit weißen und schwarzen Holzsesseln, weißen und schwarzen Marmortischen, Wandbildern zum Thema Kaiser und Co. Es gibt klassische alte Holzkleiderständer, einen Holzboden und eine weiße Holzverkleidung an den Wänden, ergänzt durch Wandleuchten. Am Ende des Ganges, wenn man von Raum zu Raum geht, steht eine alte Kaminuhr.

Im Service-/Verkaufsbereich gibt es einen Mitarbeiter, der freundlich ist und mir als fremder Person großes Vertrauen entgegenbrachte. Die Geschichte dazu: Ich habe den Betrieb besucht, etwas konsumiert und wollte natürlich bezahlen. Da leider keine Kartenzahlung möglich war und ich kein Bargeld dabei hatte, schlug ich dem Mitarbeiter vor, meine Sachen hier zu lassen und schnell zum Bankautomaten zu gehen, um Geld zu holen. Mit einem Lächeln sagte er, ich müsse die Sachen nicht hierlassen, er vertraue darauf, dass ich zurückkomme und bezahle.

Ein Klassiker der österreichischen Mehlspeisen ist der Indianer mit Schlag. Er steht ungefüllt in der Vitrine und wird frisch aufgeschnitten und mit frischem Schlagobers zum Gast gebracht. Der Indianer, der mir serviert wurde, hatte eine glänzende Glasur. Die anderen in der Vitrine hatten eine matte, glanzlose Glasur, möglicherweise bereits angetrocknet. Die Hülsenmasse war bereits etwas trocken, was man beim Essen spürte. Die Marillenmarmelade verlieh eine angenehme Säure und der Schokoladengeschmack von der Glasur war schön.